Herrje, dann ist der Schreibtisch eben ein wenig durchgedrückt von den vielen meterhohen Papierstapeln oder ich muss ein bisschen kramen, bis ich endlich die Schuhe gefunden habe, die zu dem Outfit passen oder bis ich das Buch in der Hand halte, das ich einer Freundin versprochen habe, was solls?
Genau das Gleiche habe ich noch vor einigen Jahren auch gedacht. Ich lebe in einem liebenswerten, künstlerischen Chaos, umgeben von Sachen, die mir wichtig sind…
Aber, um ehrlich zu sein: Irgendwann nervt es nur noch, dass man eine Viertelstunde braucht, bis man die Rechnung gefunden hat, die man schon vorletzte Woche bezahlen sollte oder die Karten für das Konzert, von denen man sicher war, sie hier irgendwo hin geräumt zu haben, sind auch verschwunden. Und am Ende des Tages kostet das Chaos ein Vielfaches an Kraft, Zeit und Nerven und du hast mit größerem Zeitaufwand weniger erreicht. Unordnung und überflüssiger Krempel kosten nämlich genau das und halten uns davon ab, an unseren langfristigen Zielen zu arbeiten.
Jetzt mal ehrlich: Wenn um dich herum alles voll steht, kannst du dann konzentriert und ohne schlechtes Gewissen arbeiten? Ich kann es nicht. Zumindest nicht so gut, wie wenn Struktur da ist und ich weiß, wo ich die Sachen, die ich gerade brauche, mit einem oder zwei Handgriffen finde.
Du glaubst gar nicht, was für ein befreiendes Gefühl es ist, wenn mal wieder der Kofferraum voll ist mit aussortierten Dingen, die mir oder meiner Familie nichts mehr bedeuten, die wir nicht mehr brauchen oder wofür wir besseren Ersatz haben. Seit ich mein Haus Stück für Stück ausmiste und mehr und mehr Bereiche organisiere, desto unbeschwerter und erleichterter fühle ich mich. Und desto effizienter schaffe ich das, was ich mir vorgenommen habe, anstatt die Zeit mit Suchen und Ärgern zu verbringen.
Bist du auch schon auf den Ausmistzug aufgesprungen? Ich kann dir empfehlen: Schnapp dir noch heute eine Kiste oder eine Tüte, gehe durch deine Wohnung – meinetwegen auch nur durch ein Zimmer, z. B. die Küche und sortiere 15 Sachen aus, die du nicht mehr brauchst, von denen du zu viel hast oder die dir nicht mehr gefallen.
Stelle dir beim Ausmisten drei Fragen, die dir beantworten, ob es sich wirklich lohnt, den Gegenstand zu behalten:
- Brauche ich dich wirklich?
- Erleichterst du mein Leben?
- Machst du mich glücklich?
Bei drei Nein: Weg damit!